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Warum tränen unsere Augen? Ursachen und Lösungen für tränende Augen

  • Autorenbild: Augenzentrum Schriesheim
    Augenzentrum Schriesheim
  • 9. Dez. 2024
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 30. Jan.




Tränende Augen

Tränende Augen sind ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft. Während gelegentliches Tränen eine natürliche Schutzfunktion des Auges ist, kann eine übermäßige oder anhaltende Tränenproduktion auf eine zugrunde liegende Erkrankung oder Reizung hindeuten.


Es gibt zahlreiche Ursachen für tränende Augen, darunter trockene Augen, Allergien, Umweltfaktoren und Erkrankungen der Tränenwege. In diesem Artikel erfahren Sie:


  • Welche häufigen Ursachen für tränende Augen verantwortlich sind

  • Welche Behandlungsmöglichkeiten existieren – von Hausmitteln bis zu medikamentösen Therapien

  • Wann ein Arztbesuch notwendig ist


1. Häufige Ursachen für tränende Augen


1.1 Umweltfaktoren: Kälte, Wind und trockene Luft


Viele Menschen leiden besonders im Winter unter tränenden Augen bei Kälte. Kalte Luft kann die Tränendrüsen anregen, was zu einer verstärkten Tränenproduktion führt. Auch trockene Heizungsluft oder klimatisierte Räume können dazu beitragen, dass die Augen schneller austrocknen und als Reaktion mehr Tränen produzieren.


Was hilft?

  • Eine Schutzbrille oder Sonnenbrille tragen, um die Augen vor Wind und Zugluft zu schützen.

  • Luftbefeuchter in Innenräumen nutzen, um eine gesunde Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten.

  • Regelmäßig blinzeln, insbesondere bei langer Bildschirmzeit.


1.2 Allergien als Ursache


Allergien zählen zu den häufigsten Ursachen für tränende Augen. Besonders Pollen, Hausstaubmilben und Tierhaarekönnen die Augen reizen und eine übermäßige Tränenproduktion auslösen.


Typische Symptome allergischer Augenreizungen:

  • Juckende, gerötete Augen

  • Übermäßige Tränenbildung

  • Häufiges Niesen oder eine verstopfte Nase


Was hilft?


  • Kontakt mit Allergenen reduzieren, z. B. durch regelmäßiges Staubsaugen oder die Nutzung von Luftfiltern

  • Antiallergische Augentropfen oder Antihistaminika nach Absprache mit einem Arzt

  • Augen mit kühlen Kompressen beruhigen


1.3 Erkältungen und Infektionen als Ursache


Eine Nasennebenhöhlenentzündung oder Erkältung kann die Tränenkanäle blockieren und dazu führen, dass die Tränen nicht richtig abfließen. Zudem können bakterielle oder virale Infektionen wie eine Bindehautentzündung tränende Augen verursachen.


Typische Symptome einer Infektion:

  • Gerötete, geschwollene Augen

  • Verklebte Augenlider am Morgen

  • Lichtempfindlichkeit und Brennen


Was hilft?


  • Nasenspülungen mit Salzwasser, um die Nebenhöhlen zu befreien

  • Bei einer Bindehautentzündung sind antibiotische Augentropfen nach ärztlicher Rücksprache sinnvoll


1.4 Trockene Augen als paradoxe Ursache für Tränenfluss


Paradoxerweise kann Trockenheit eine Ursache für tränende Augen sein. Wenn die Augen zu wenig Tränenflüssigkeit produzieren, wird eine reflexartige Überproduktion von Tränen ausgelöst, um den Feuchtigkeitsmangel auszugleichen.


Was hilft?


  • Befeuchtende Augentropfen ohne Konservierungsstoffe verwenden

  • Ausreichend Wasser trinken, um die natürliche Feuchtigkeitsbalance zu unterstützen

  • Regelmäßige Pausen bei Bildschirmarbeit einlegen


1.5 Verstopfte Tränenkanäle als Ursache für tränende Augen


Normalerweise fließen Tränen durch die Tränenkanäle in die Nase ab. Sind diese verstopft, kann das Auge die Tränen nicht richtig ableiten – sie stauen sich und laufen über.

Mögliche Ursachen für eine Verstopfung:

  • Altersbedingte Veränderungen

  • Entzündungen der Tränenwege


Was hilft?


  • Warme Kompressen zur Förderung des Tränenabflusses

  • Sanfte Massage des Tränenkanals (nach Anweisung eines Arztes)

  • In schweren Fällen kann eine operative Öffnung der Tränenwege notwendig sein


2. Was hilft gegen tränende Augen?

Tränende Augen können durch verschiedene Maßnahmen gelindert werden, abhängig von der jeweiligen Ursache. In vielen Fällen sind sie harmlos und lassen sich mit einfachen Hausmitteln oder der richtigen Augengesundheit vorbeugen. Doch wenn die Beschwerden länger anhalten oder mit anderen Symptomen wie Schmerzen, Sehverlust oder Entzündungen einhergehen, kann eine medikamentöse Behandlung oder ein Arztbesuch erforderlich sein.


2.1 Augentropfen und Medikamente


Die Wahl der richtigen Augentropfen oder Medikamente hängt davon ab, was die Ursache für die tränenden Augen ist. Hier eine detaillierte Übersicht über die wichtigsten Arten von Augentropfen:


Künstliche Tränen – Unterstützung für trockene Augen


Bei trockenen Augen wird die natürliche Tränenproduktion oft durch äußere Einflüsse gestört. Künstliche Tränen sind Augentropfen, die speziell entwickelt wurden, um die Augenoberfläche zu befeuchten und die Tränenfilmstabilität zu verbessern.

  • Wie sie wirken: Sie enthalten feuchtigkeitsspeichernde Substanzen wie Hyaluronsäure Tropfen, die die Augenoberfläche länger befeuchten und Verdunstung verhindern.

  • Wann sie helfen: Bei trockenen Augen, Bildschirmarbeit, trockener Heizungsluft oder klimatisierten Räumen.

  • Anwendung: 2-3 Mal täglich oder je nach Bedarf. Es gibt auch Präparate ohne Konservierungsstoffe für empfindliche Augen.

Antihistaminika – Hilfe bei allergisch bedingtem Tränenfluss


Wenn tränende Augen durch Allergien ausgelöst werden, liegt die Ursache oft in einer Überreaktion des Immunsystems. Antihistamin-Augentropfen hemmen die Freisetzung von Histamin, das für Juckreiz, Rötung und übermäßigen Tränenfluss verantwortlich ist.

  • Wie sie wirken: Sie blockieren die Histamin-Rezeptoren in den Augen und verhindern dadurch allergische Reaktionen.

  • Wann sie helfen: Bei Pollenallergie (Heuschnupfen), Hausstaubmilben oder Tierhaarallergien.

  • Anwendung: Meist ein- bis zweimal täglich, oft in Kombination mit oralen Antihistaminika.

Antibiotische Augentropfen – Notwendig bei bakteriellen Infektionen


Wenn eine Bindehautentzündung oder eine andere bakterielle Infektion hinter den tränenden Augen steckt, sind antibiotische Augentropfen notwendig.

  • Wie sie wirken: Sie bekämpfen die Bakterien direkt auf der Augenoberfläche und verhindern eine Ausbreitung der Infektion.

  • Wann sie helfen: Bei eitrigem, gelblichem Ausfluss, geschwollenen Augenlidern oder geröteter Bindehaut.

  • Anwendung: Nur auf ärztliche Verschreibung. Die Tropfen müssen in einem bestimmten Rhythmus über mehrere Tage angewendet werden.


2.2 Hausmittel gegen tränende Augen – Natürliche Alternativen


Neben medikamentösen Behandlungen gibt es eine Vielzahl von Hausmitteln, die zur Linderung von tränenden Augen beitragen können. Diese beruhigen gereizte Augen, wirken entzündungshemmend und fördern die Regeneration.


Kamillentee- oder Schwarztee-Kompressen – Beruhigend und entzündungshemmend


Kamille und Schwarztee enthalten natürliche Gerbstoffe und entzündungshemmende Substanzen, die gereizte Augen beruhigen.


  • Wie sie wirken: Schwarztee enthält Tannine, die die Blutgefäße im Auge verengen und Entzündungen reduzieren. Kamille wirkt antibakteriell und beruhigt die Schleimhäute.

  • Anwendung: Einen Teebeutel in warmem Wasser ziehen lassen, leicht abkühlen lassen und für 10-15 Minuten auf die geschlossenen Augen legen.


Kalte Gurkenscheiben – Die klassische Augenpflege


Gurken sind reich an Wasser und enthalten kühlende, abschwellende Inhaltsstoffe, die Rötungen und Tränenfluss reduzieren können.


  • Wie sie wirken: Sie hydratisieren die Augenlider und wirken kühlend auf gereizte Augen.

  • Anwendung: Frische Gurkenscheiben für 10 Minuten auf die Augen legen.


2.3 Änderungen im Alltag zur Vorbeugung von tränenden Augen


Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, tränende Augen langfristig zu verhindern. Hier einige bewährte Methoden:


Raumklima optimieren – Luftbefeuchter und regelmäßiges Lüften

Trockene Heizungsluft oder Klimaanlagen können dazu führen, dass die Augen schneller austrocknen und als Reaktion mehr Tränen produzieren.

  • Lösung: Ein Luftbefeuchter sorgt für eine angenehme Luftfeuchtigkeit. Auch regelmäßiges Stoßlüften hilft, die Luftqualität zu verbessern.

Blaulichtfilter für Bildschirme – Schutz vor Überanstrengung


Langes Arbeiten am Bildschirm kann die Augen austrocknen, da wir weniger blinzeln und die Tränenflüssigkeit schneller verdunstet.

  • Lösung: Blaulichtfilter-Brillen oder spezielle Bildschirmfilter reduzieren die Belastung für die Augen. Außerdem hilft es, alle 20 Minuten bewusst für einige Sekunden zu blinzeln.

Genügend Schlaf – Wichtig für die Regeneration der Augen


Während des Schlafs regenerieren sich die Augen. Zu wenig Schlaf kann zu trockenen und gereizten Augen führen, was wiederum reflexartige Tränenproduktion auslöst.

  • Lösung: Achten Sie auf mindestens 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht und reduzieren Sie Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen.

Ernährung und Flüssigkeitszufuhr – Einfluss auf die Augengesundheit


Die richtige Ernährung kann helfen, die Tränenqualität zu verbessern.


  • Omega-3-Fettsäuren: (Fetthaltiger Fisch, Leinsamen) fördern die Stabilität des Tränenfilms.

  • Vitamin A: (Karotten, Süßkartoffeln, Spinat) unterstützt die Sehkraft und beugt trockenen Augen vor.

  • Ausreichend Wasser trinken: Eine gute Hydratation hilft, den Tränenfilm stabil zu halten.


3. Wann sollte man einen Augenarzt aufsuchen?

Während tränende Augen meist harmlos sind, gibt es Situationen, in denen eine augenärztliche Untersuchung notwendig ist.


3.1 Dringender Arztbesuch empfohlen bei:

  • Plötzlicher Sehverlust oder starke Sehstörungen

  • Schmerzen, Rötungen oder eitriger Ausfluss

  • Einseitige Tränenproduktion ohne erkennbare Ursache


Ein Augenarzt kann die genaue Ursache feststellen und die beste Therapie empfehlen.


4. Einfluss der Lebensweise auf tränende Augen


4.1 Ernährung und ihre Auswirkungen


Lebensmittel wie Karotten, Spinat und Fisch liefern wichtige Nährstoffe für die Augen.


4.2 Stress und seine Auswirkungen


Stress kann die Augen belasten, da sich die Blinzelfrequenz verringert.


Was hilft?

  • Regelmäßige Entspannungsübungen

  • Genügend Schlaf, um die Augen zu regenerieren


Fazit: Tränende Augen effektiv behandeln


Tränende Augen sind unangenehm, aber mit der richtigen Behandlung oft gut in den Griff zu bekommen. Ob durch Umweltfaktoren, Allergien oder eine medizinische Ursache – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern.


Zusammenfassung der wichtigsten Tipps:

  • Schutz vor Wind und trockener Luft durch Brillen oder Luftbefeuchter

  • Geeignete Augentropfen je nach Ursache verwenden

  • Hausmittel wie kühle Kompressen können Linderung verschaffen

  • Bei anhaltenden Beschwerden oder Sehstörungen einen Augenarzt aufsuchen


Falls Ihre Augen regelmäßig tränen und die Beschwerden nicht nachlassen, empfiehlt sich eine augenärztliche Untersuchung zur Abklärung der Ursache.

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